Grippeimpfung – das Wichtigste in Kürze

Die Grippeimpfung ist eine wirksame Maßnahme, um sich vor der saisonalen Influenza (Grippe) zu schützen.

Influenza ist eine hoch ansteckende Atemwegserkrankung, die durch Viren verursacht wird. Besonders gefährdet sind ältere Menschen, Kinder, Schwangere sowie Personen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Atemwegserkrankungen. Auch Menschen, die in Berufen mit viel Menschenkontakt arbeiten (z.B. im Gesundheitswesen, in öffentlichen Einrichtungen, Gastronomie und Tourismus, etc.), sollten sich impfen lassen.

Die Impfung hilft nicht nur, schwere Krankheitsverläufe zu verhindern, sondern reduziert auch das Risiko von Komplikationen wie Lungenentzündungen. Zusätzlich konnte in Studien gezeigt werden, dass durch Grippeviren verursachte kardiovaskuläre Komplikationen wie zB ein Herzinfarkt durch die Impfung deutlich verringert werden konnten.

Für wen ist die Grippeimpfung geeignet?

Grundsätzlich ist die Grippeimpfung für jeden geeignet, wird jedoch insbesondere für bestimmte Risikogruppen besonders empfohlen. Dazu gehören:

  • Personen über 60 Jahre: Das Risiko für schwere Grippeverläufe steigt mit dem Alter.
  • Chronische Erkrankungen: Menschen mit Erkrankungen wie Diabetes, Asthma, Herz-Kreislauf- oder Atemwegserkrankungen sind stärker gefährdet.
  • Schwangere Frauen: Eine Grippeimpfung schützt sowohl die Mutter als auch das ungeborene Kind.
  • Kinder ab 6 Monaten: Besonders Kinder mit chronischen Erkrankungen sollten geimpft werden.
  • Medizinisches Personal und Pflegende: Sie haben ein erhöhtes Risiko, sich anzustecken und die Grippe weiterzugeben.

Welche Nebenwirkungen sind zu erwarten?

Die Grippeimpfung ist allgemein gut verträglich. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen:

  • Lokale Reaktionen: Schmerzen, Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle.
  • Allgemeine Reaktionen: Leichte Kopfschmerzen, Müdigkeit, Muskelschmerzen oder Fieber können auftreten, sind aber in der Regel mild und vorübergehend.
  • Seltene Nebenwirkungen: In sehr seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen kommen. Menschen mit einer schweren Allergie gegen einen Bestandteil des Impfstoffs sollten dies vorab mitteilen.

Was gilt es zu beachten?

Zeitpunkt der Impfung: 

Der beste Zeitpunkt für die Grippeimpfung ist im Herbst, vor Beginn der Grippewelle, da es etwa zwei Wochen dauert, bis der Schutz vollständig aufgebaut ist.

Jährliche Auffrischung: 

Da sich die Grippeviren ständig verändern, muss die Impfung jedes Jahr erneuert werden.

Impfung trotz milder Erkrankung: 

Eine leichte Erkältung ist in der Regel kein Hindernis für die Impfung, allerdings sollte bei Fieber oder akuter Erkrankung die Impfung verschoben werden.

Was kostet eine Grippeimpfung?

Die Grippeimpfung ist im Rahmen der öffentlichen Impfaktion kostenlos und für alle unabhängig von der Krankenversicherung erhältlich. Es gibt keinen Selbstbehalt.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Das öffentliche Influenza-Impfprogramm findet vorwiegend in Arztpraxen (sowohl Kassen- als auch Wahlarztpraxen) und Betrieben, sowie in Alters- und Pflegeheimen statt.

Auch in meiner Praxis, biete ich die Grippeimpfung an.

Hier finden Sie die Liste der teilnehmenden Impfstellen und Ordinationen. 

 

Quellen:

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